Der Sportverein Bayerdilling

(Der Beitrag enthält fünf Abbildungen.)

In den Jahren 1930/31 fanden sich fußballbegeisterte Männer zusammen und bildeten eine Mannschaft. Eine Vereinsgründung war aufgrund der schwierigen Umstände nicht möglich. Für die Begeisterung genügte ihnen eine Spielgemeinschaft, der unter anderem der spätere 1. Vorstand Paul Hopfenzitz, Adolf Rechner, Leonhard Kammerer, Michael Ruf, Peter Kratzl, Hermann Muggli, Arthur Müller, Alois Gütl, Mathias Gütl, Simon Gütl, Stefan Bachmeir und Xaver Wittmeier angehörten. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde der Spielbetrieb eingestellt, einige Männer sahen ihre Heimat nicht wieder.

Am 20. Februar 1948 gründete man den „Sportverein Bayerdilling“. 1. Vorstand wurde Paul Hopfenzitz, sein Stellvertreter war Fritz Würth, Kassier Adolf Rechner und Schriftführer Max Helmer. Der junge Verein spielte beispielsweise schon am Ostersonntag, 28. März 1948, in Marxheim. Die Punktspiele in der C-Klasse trug man am gleichen Platz wie heute aus, jedoch diente das Gemeindegrundstück auch noch als Viehweide. Der Pachtvertrag und der Bau einer Hütte als Umkleidekabine wurden vom Gemeinderat am 2. September 1950 genehmigt. Die provisorische Holzbaracke wurde jedoch nur als Geräteschuppen genutzt, zum Umziehen und Waschen benutzte man das Vereinslokal Modlmair. Dieser Zustand änderte sich erst mit dem Sportheimbau 1976.

In der Saison 1952/53 wurde der erste Aufstieg in die B-Klasse geschafft, allerdings mußte man nach einem Jahr wegen Spielermangel den Spielbetrieb für eine Saison einstellen und dann wieder in der C-Klasse beginnen. Dem Nachfolger von Ludwig Kammerer, Alois Hirschbeck, gelang 1956 die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. In der Saison 1957/58 verzichtete die Mannschaft als Meister freiwillig auf den Aufstieg in die B-Klasse. In jener Zeit wechselte öfter der 1. Vorstand: Paul Hopfenzitz, Alois Hirschbeck (1958) und Franz Girstmair sen. 1960 stieg man wieder in die B-Klasse auf und spielte erfolgreich bis 1968; Vorstand und Stellvertreter waren damals abwechselnd Ludwig Kammerer und Kurt Winkler und ab 1967 Josef Reißner (Stellvertreter Winkler). Nach einer schwachen Punktrunde folgte 1969 der Weg in die C-Klasse; Vorstand war 1968 bis 1972 Alois Meier.

Der Unternehmungsgeist des jungen Vorstandes Josef Lindermair (1972 - 1976) war Motor bei der Erneuerung des Sportplatzes und dem Bau des Sportheimes. Trotz großer Skepsis der Mitglieder arbeitete Lindermair selbst unzählige Stunden an diesem Projekt und fand Unterstützung seitens der Mitglieder und Gönner. In diese Zeit fiel der größte sportliche Erfolg, als man nach zweimaligem Gewinn des Lechrain-Turniers den Wanderpokal behalten durfte. 1974 erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister; der Verein hatte 148 Mitglieder, spielte unter Trainer Leo Hofgärtner in der C-Klasse und hatte eine A- und eine C-Jugend unter Heinz Vollmair. 1975 wurde der Rohbau des Heimes fertig und es kam eine D-Jugend hinzu.

1976 übernahm Franz Girstmair jun. vom zurückgetretenen Josef Lindermair das Vorstandsamt, am 4. Juli wurde das in dreijähriger Bauzeit erstellte Sportheim feierlich geweiht. Das viertägige Fest wurde in der neuen Raiffeisenhalle begangen. Sportlich ging es unter Trainer Leo Hofgärtner in die B-Klasse Neuburg. 1977 wurde von der Stadt Rain das Gelände für den Ausweichplatz zur Verfügung gestellt. zwei Jugendmannschaften wurden unter Michael Appel jeweils Meister in ihren Gruppen. 1978 wurde die C-Jugend Meister in der Kreisklasse. In der Saison 1978/79 spielten erstmals vier Jugendmannschaften (A, B, C und D). Im Dezember 1978 wurde die Damen-Gymnastikgruppe mit 30 Mitgliedern unter Führung von Veronika Girstmair gegründet. Der Verein hatte nun 225 Mitglieder.

1979 wurde der Ausweichplatz samt Flutlichtanlage fertig sowie eine Tennisabteilung gegründet. Initiator und Abteilungsleiter war Johann Mayr. 52 begeisterte Sportler bauten in Rekordzeit zwei Tennisplätze. Trainer der 1. Fußballmannschaft wurde Stefan Sauer. 1980 wurde der Ausweichplatz mit einem AH-Turnier eingeweiht. Die Fußballer belegten einen guten 5. Platz in der B-Klasse, die Jugendabteilung wurde um eine E-Mannschaft erweitert.

1981 übernahm Stefan Sauer, noch heute an der Vereinsspitze, von Franz Girstmair das Amt des 1. Vorstandes. Mit dem Bau des Kinderspielplatzes am Sportgelände wurde begonnen (1982 eingeweiht), die A-Jugend unter Trainer Rudolf Fischer stieg in die Kreisklasse auf. 1982 stellte die Tennisabteilung erstmals eine Mannschaft in der Punktrunde; die Fußballer schafften im letzten Punktspiel gerade noch den Klassenerhalt. 1983 wurde nach knapp einjähriger Bauzeit das Tennisheim eingeweiht. Die Reservemannschaft wurde Meister in der B-Klasse, die 1. Mannschaft landete im Mittelfeld. Unter dem neuen Trainer Hermann Kapusta erreichten 1984 beide Teams gute Plazierungen.

1985 war sportlich das bedeutendste Jahr der Vereinsgeschichte. Als Zweiter der B-Klasse erreichte man „unter Blitz und Donner“ im Entscheidungsspiel am 6. Juni in Baar den Aufstieg in die A-Klasse Ost. 1986 gelang durch einen Platz im hinteren Mittelfeld der Klassenerhalt. Auf dem Sportfeld tat sich einiges: die Bandenwerbung wurde eingeführt und ein Kleinfeldplatz für die Jugendmannschaften zur Pessenburgheimer Straße angelegt.

1987 wurde die E-Jugend Meister, doch das Jahr war vom Abstieg der 1. Mannschaft überschattet: die Schwäche beim Torschuß setzte sich in den Entscheidungsspielen fort. 1988 wurde das 40jährige Jubiläum mit Ausrichtung des Lechrain-Pokalturniers gefeiert, die 1. Mannschaft erreichte in der B-Klasse Rang drei und die Jahreshauptversammlung beschloß den Sportheimbau. 1989 wurde das bestehende Heim, daß nur mehr unzureichende Umkleide- und Sanitärräume aufwies, vergrößert um vier Umkleidekabinen, eine Gemeinschaftsdusche, große Toiletten und einen Turnraum im Keller. Der Altbau wurde zu einem Aufenthaltsraum mit Küche umgebaut. Durch viele freiwillige Helfer unter Vorstand Stefan Sauer konnte der Neubau bereits 1990 mit großem Rahmenprogramm geweiht werden. Sportliches Licht war die Vizemeisterschaft der A-Jugend. Eine Mutter-Kind-Turngruppe wurde gegründet. Durch den Trend zumTurnen entwickelte sich 1991 eine Herrengymnastikgruppe. Erstmals wurde an Pfingsten ein „Spiel ohne Grenzen“ mit interessanten und lustigen Geschicklichkeitsspielen für einheimische Mannschaften eingeführt.

1992 folgte Harald Stuber vom Bezirksligisten Münster auf Spielertrainer Christian Schulz. 1993 kaufte man mit den anderen Ortsvereinen ein Zelt. Im Jugendbereich wurden die Spieler knapp,, so daß Spielgemeinschaften mit dem TSV Rain und dem SV Münster gegründet wurden. Neu entstand eine F-Jugend. Im Januar 1994 veranstaltete der Verein in der Dreifachturnhalle Rain ein Hallenturnier. In diesem Jahr wurde die bis dato teuerste Investition durchgeführt. Auf beiden Fußballfeldern wurde eine Drainage mit einer automatischen Beregnungsanlage eingebaut und ein 70 m tiefer Brunnen geschlagen.

Dem Abstieg im Jahr 1995 folgte postwendend mit dem Meistertitel unter Spieltertrainer Peter Noglik bereits 1996 der Wiederaufstieg in die B-Klasse. Im Jugendbereich spielen seit 1996 eigene D-, E- und F-Mannschaften. Auf der Hauptversammlung 1996 wurde Peter Helmer nach 25 Jahren als Kassier und vielen Jahren als Jugendtrainer in den „verdienten Ruhestand“ verabschiedet; Peter Wegele übernahm die Nachfolge.

Zurück in der B-Klasse, belegte der Verein 1997 einen achtbaren Mittelfeldplatz. Die F-Jugend holte in ihrer Klasse den Meistertitel. Rudhart Gritschneder übernahm die Jugendleitung von Hermann Hofgärtner. Die Saison 1997/98 wurde nach dem Abgang von Spielertrainer Noglik und mehrerer Spieler (die zu anderen Vereinen wechselten oder aufhörten) sehr schwierig. Am Ende stieg man 1998 durch den zweitletzten Platz in der B-Klasse in die C-Klasse Neuburg ab. Das „halbe Jahrhundert“ des Vereinsbestehens wurde mit einem großen Fest und buntem Programm am Pfingst-Wochenende, 28. Mai bis 1. Juni 1998, gefeiert.

(Nicht abgedruckt ist mangels Speicherung der Kurzbeitrag "20 Jahre Tennis". Der Tennisclub ist eine Sparte des Sportvereins.)